Zwischen Wissens- und Informationsgesellschaft
Die Philosophie als Disziplin des verständigen Denkens wird der digitalen Informationswirtschaft in Geschwindigkeit der „Materialproduktion“ immer unterlegen sein. Denken und Verständigung lassen sich nicht beschleunigen, die Produktion von Information und dessen Verbreitungstechnologien hingegen schon. Im Gegensatz zur Digitalwirtschaft verfügt die Philosophie über die Fähigkeit, die Drift zwischen einer Wissens- und einer Informationsgesellschaft zu beobachten. Sie verfügt darüber hinaus über Einsichten, Grundvoraussetzungen für gelingende Lebensentwürfe benennen zu können. Es fehlt jedoch derzeit an Methoden und Fähigkeiten, mit denen die unterschiedlichen Wissens- und Informationsprozesse in ein bereicherndes Wechselverhältnis gebracht werden können. Paul Feyerabend hatte mit seinem Werk „Wider dem Methodenzwang“ einst für helle Aufregung in der Wissenschaftstheorie gesorgt. Wird jedoch die Digitalisierung mit dem ihr immanenten Reduktionsstreben als Methodendogmatismus erkannt, so entsteht der Anlass, erneut über einen Methodenpluralismus nachzudenken.
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